Geschichte
Vereinsgeschichte
Das Sachsler Theater hat in mehr als hundert Jahren vielen Tausenden von Besuchern nachdenkliche und unterhaltsame Stunden geschenkt. Es hat Kulturgeschichte geschrieben. 1904 trat die Theatergesellschaft „Frohsinn“ mit dem Stück „Edelwyss“ erstmals auf die Bühne. Mit grösseren Unterbrüchen in den Kriegsjahren wurde das Publikum mit den Aufführungen im heute abgebrochenen Hotel Rössli erfreut.
Einer der Wendepunkte in der Sachsler Theater-Geschichte war das grosse Festspiel „Beresina“ von Julian Dillier, das 1962 zum Unterwaldner Musikfest in Sachseln inszeniert wurde. Im Jahr darauf übernahm Erwin Reinhard das Präsidium des Vereins, der sich den heutigen Namen „Freunde des Volkstheaters“ gab. Gemeinsam mit dem unvergessenen Volksschauspieler Bärti von Ah, der seit 1930 im Sachsler Theater auf der Bühne stand, und Julian Dillier förderte er mit dem Theater das kulturelle Schaffen in der Gemeinde und in der Region. Erinnert sei namentlich an die Aufführungen von „Steibruch“ von Albert Welti 1975, „Der verhiitnig Chrueg“ 1979 (Mundartfassung von Heinrich von Kleists „Der zerbrochene Krug“) und „Bruäder Chlais“ von Cesar von Arx im Gedenkjahr 1981.
Weitere Höhepunkte waren 1987 das Mysterienspiel „Feuerturm“ von Silja Walter in der Kollegikirche Sarnen und 2004 das 100-Jahr-Jubiläums-Freilichtspiel „Besuch der alten Dame“ am Sarnersee. Von 2001 bis 2010 spielte das Theater Sachseln mehrmals im DownDown vom Hotel Belvoir. Nach der Inszenierung von „Piaf“ im Jahr 2010 im Kleintheater des Down-Down im Hotel Belvoir hatte der Verein eine schöpferische Pause eingelegt. Während dieser Pause konnten mehr als ein Dutzend junger Leute zum Theaterspielen animiert werden. Ein Teil davon trat an der Sachsler Gewerbeausstellung Saxula 2012 in einer Kurzinszenierung auf. Die meisten jungen Schauspielenden gaben 2014 im „Lampenfieber“ ihr Debüt und brachten zusammen mit erfahrenen Schauspielerinnen eine spannende und unterhaltsame Produktion auf die Bühne. Nach 14 Jahren Exil waren wir wieder in den Gemeindesaal Mattli zurückgekehrt. 2016 folgte die weitere Mattli-Produktion „Charmanter Irrsinn“.
Der bisher grösste Höhepunkt in der Vereinsgeschichte ist das Visionsgedenkspiel «vo innä uisä», das als Beitrag zum Gedenkjahr 2017 «Mehr Ranft – 600 Jahre Niklaus von Flüe» vom Theater Sachseln initiiert und massgeblich mitorganisiert wurde. Mit grösstmöglicher Öffnung und der Gründung des separaten «Verein Visionsgedenkspiel 2017» wurden zusammen mit vielen weiteren Engagierten unter der OK-Leitung von Peter Lienert 41 Aufführungen im August/September 2017 sehr erfolgreich auf der Sachsler Allmend aufgeführt. Im Spiel und im Chor traten 42 Personen auf. Im OK und im künstlerischen Bereich wirkten 61 Personen mit, unterstützt von über 700 Helferinnen und Helfern, total mehr als 800 Mitwirkende. 11‘200 Zuschauer erlebten in 41 Aufführungen das von Geri Dillier genial konzipierte und von Paul Steinmann geschriebene Spiel im einzigartigen, in seiner Schlichtheit spektakulären Holzpavillon in der Sachsler Allmend. Das Wechselspiel von Innen- und Aussenwelt beeindruckte die Besucher. Sie lobten die überzeugende Inszenierung, das schauspielerisch und musikalisch starke Ensemble und die gut funktionierende Rahmenorganisation. Die Erinnerung an das geistige Erbe von Bruder Klaus lebt weiter bei den Zuschauern und Mitwirkenden. Das künstlerische Team war hochkarätig besetzt: Leitung und Regie Geri Dillier, Autor Paul Steinmann, Projektionen Judith Albert, Musik Jul Dillier, Sprecher Pilgervision Hanspeter Müller-Drossaart, Choreografie Irina Lorez, Kostüme Raphaela Leuthold und Team, Lichtdesign Licht(T)raum, Aufführungspavillon Architekturbüro Beda Dillier, Gestaltung Amrhein Anderhalden. Weitere Informationen siehe http://www.mehr-ranft.ch/projekte/visionsgedenkspiel/ (Webseite aufgehoben).
An der GV 2018 verabschiedete sich der Verein vom mehr als 50-jährigen Namen «Freunde des Volkstheaters Sachseln» und wechselte auf «Theater Sachseln». Es wurde mehrheitlich ein neuer junger Vorstand gewählt und mit zwei Bisherigen ergänzt.
2022 war die vorläufig letzte Produktion „Barfuäss im Schnee“ mit Aufführungen im Januar 2022, kurz vor Covid19-Pandemie.
An der GV 2022 traten die 2018 Neugewählten zurück. Es verblieben nur noch die zwei Bisherigen, die seit 2011 im Vorstand sind und sich als Ansprechpersonen für den Verein wiederwählen liessen, ebenso an der GV 2023.
An der GV 2023 wurde die Aufarbeitung des Theaterarchivs beschlossen. Dafür stellten sich Theo von Moos, Werner Dreyer, Ruth Dillier-von Ah, Lucia Rohrer-Garovi und Hans Vogler zur Verfügung.
Die a.o. Mitgliederversammlung vom 14. Mai 2024 beschloss das Theater-Jubiläumsbuchprojekt mit dem Autor Theo von Moos und dem Archivteam seit der GV 2023.
Am 15. Dezember 2024 fand im vollbesetzten Pfarreisaal in Sachseln die feierliche Vernissage vom Jubiläumsbuch „120 Jahre Theater Sachseln“ statt.
Berichte der Obwaldner-/Nidwaldner-Zeitung von der erfolgreichen Vernissage :
> Artikel vom 17. Dezember 2024 in der Obwaldner- und Nidwaldner-Zeitung
> ganze Seite 18 mit dem Artikel vom 17. Dezember in der OZ und NZ
> Online-Artikel vom 16. Dezember 2024 auf der Webseite der Luzerner Zeitung
Das Theater Sachseln hat in 120 Jahren unzählige Zuschauerinnen und Zuschauer köstlich unterhalten und in eindrückliche Geschichten eingetaucht. Daraus ist das Buch «120 Jahre Theater Sachseln» zusammen mit dem Autor Theo von Moos entstanden. Es erzählt Amüsantes von Theater im Theater, gibt Einblicke in das Dorfleben von Sachseln und Obwalden und ist eine wertvolle Chronik der Sachsler Theatergeschichte. Eine Zuschauerin und Buchleserin hat begeistert zurückgemeldet: „Das Buch vom Theater Sachseln ist wahrlich ein kostbares Geschenk. Sehr gern tauche ich darin ein, verweile in Erinnerungen und erfahre Neues.“.
Ganz herzlichen Dank an das Jubiläumsbuch-Projektteam:
Theo von Moos (Autor), Werner Dreyer (Koordination) und die Mitwirkenden Lucia Rohrer-Garovi, Ruth Dillier-von Ah, Hans Vogler und Margrit von Moos-Bischoff